Psychoanalyse – eine vergessene Sozialwissenschaft?

Viele gesellschaftliche Phänomene, die die Sozialwissenschaften versuchen zu erforschen und zu erklären, sind nicht immer nur über aggregierte Zahlen zu beziffern. Qualitative Sozialforschung nimmt daher zu Recht einen hohen Stellenwert in der sozialwissenschaftlichen Forschung aber auch der Lehre an unserer Fakultät ein. Doch ein Forschungszusammenhang, der besonders Latenzen und den hinter expliziten Aussagen stehenden impliziten Sinn zu erforschen versucht, scheint in den aktuellen Sozialwissenschaften nur noch ein randständiges Dasein zu fristen, wenn er überhaupt noch Beachtung findet. Die Rede ist von der Psychoanalyse bzw. der psychoanalytischen Sozialpsychologie. Diese auf Siegmund Freud zurückgehende Forschungstradition erfuhr in den deutschen Sozialwissenschaften vor allem durch die Vertreter der Kritischen Theorie einen Aufschwung, die Elemente der freudschen Psychoanalyse für ihre kritischen Überlegungen und Untersuchungen zur Gesellschaft fruchtbar machten. Aber auch ein Zweig hermeneutischer Methodologie, vor allem durch Alfred Lorenzer geprägt, entwickelte sich auf dem Fundament der Psychoanalyse. Wir wollen nun den Versuch unternehmen aktuelle Themen der sozialwissenschaftlichen Forschung durch psychoanalytisch arbeitende WissenschaftlerInnen aufbereitet vorstellen zu lassen, um ein Schlaglicht auf diesen Ansatz zu werfen.

Folgende Veranstaltungen finden im Rahmen der Reihe statt:

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