Offener Brief: Keine Streichung der Professur Salzborn!

FSR fordert Ende der Marginalisierung der Sozialwissenschaften

[toc]An das Präsidium der Georg-August-Universität Göttingen

Der Fakultätsrat der Sozialwissenschaftlichen Fakultät hat am 16.12.2015 einstimmig für die Vertragsverlängerung von Prof. Dr. Samuel Salzborn votiert. Nun wurde bekannt, dass das Präsidium der Universität diesem Votum nicht folgt und entsprechend die Stelle nicht verlängert.

Herr Prof. Dr. Salzborn ist aus unserer Sicht die tragende Säule im B.A. Sozialwissenschaften, der größtenteils in der Verantwortung seiner Professur liegt. Der Studiengang ist wiederum der erfolgreichste an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät, als auch in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal der Universität Göttingen. Sollte der Vertrag mit Herrn Salzborn nicht verlängert werden sehen wir massive Probleme in der Abdeckung der Lehre sowie die Gefährdung des B.A. Sozialwissenschaften insgesamt. Dies hätte bedauerliche Konsequenzen für die gesamte Fakultät und zahlreiche ihrer Beschäftigten im Bereich der Lehre. Außerdem ist Herr Prof. Dr. Salzborn unter den Studierenden sehr beliebt und überzeugte bisher durch innovative didaktische Lehrexperimente, die auch über die Fakultät hinaus richtungsweisend sein können.

Darüber hinaus ist Prof. Dr. Samuel Salzborn einer der profiliertesten Vertreter der Antisemitismusforschung im deutschsprachigen Raum. Somit hat die Universität Göttingen mit ihm einen herausragenden Forscher im Exzellenz-Cluster „Doing and undoing Religion“. Vor dem Hintergrund der ständigen Fixierung des Präsidiums auf die Ernennung zur Exzellenzuniversität stellt die Entscheidung, die Stelle nicht zu verlängern einen nicht nachvollziehbaren Widerspruch dar.

Auch im Bereich der Rechtsextremismusforschung ist Prof. Dr. Salzborn ein renommierter Wissenschaftler, der mit einigen Veröffentlichungen zum Thema aufwarten kann. In Zeiten von PEGIDA, brennenden Flüchtlingsunterkünften, einer erstarkenden AfD und dem bald fünfjährigen Bekanntwerden des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU), dessen Machenschaften, Verstrickungen und Netzwerke bis heute nicht vollständig aufgeklärt und erst recht nicht wissenschaftlich aufgearbeitet sind, halten wir die Entscheidung des Präsidiums, seinen Vertrag nicht zu verlängern, auch für ein verheerendes politisches Signal. Die de facto Abschaffung der Rechtsextremismusforschung an der Uni Göttingen, die damit einhergehen würde, lehnt der FSR SoWi ab.

Auch da die o.a. Gründe für eine Verlängerung der Stelle von Prof. Dr. Samuel Salzborn sprechen, müssen wir von einer politischen Motivation ausgehen, die hinter der Entscheidung des Präsidiums steht. Sie reiht sich ein in eine Kette von Entscheidungen des Präsidiums, die zulasten der Sozialwissenschaftlichen Fakultät gehen. So wurde entgegen dem Votum des Fakultätsrates und dem eindeutigen Wunsch der Studierenden die Stelle von Jun. Prof. Mutz nicht verlängert und die Stelle, die durch den Weggang Prof. Dr. Knöbls entstanden ist, offensichtlich ersatzlos gestrichen. Wir sind nicht gewillt diese systematische Schwächung der Sozialwissenschaften weiter hinzunehmen.

Wir sind empört über das Verhalten des Präsidiums und fordern, die fortwährende Marginalisierung unserer Fakultät und ihrer Fächer zu beenden und den Vertrag mit Prof. Dr. Salzborn zu verlängern.

FSR SoWi, Göttingen, 27. April 2016

Der Brief kann über eine kurze Mail an kontakt@fsr-sowi.de mitgezeichnet werden.

482 Unterstützende

5 Erstunterzeichnende

  • Die studentischen Mitglieder im Fakultätsrat
  • Die studentischen Mitglieder in der Studienkommission
  • Die studentischen Mitglieder im Vorstand des Instituts für Politikwissenschaften
  • Fachgruppe Politikwissenschaft (FG Politik)
  • Fachgruppe Sozialwissenschaften (FG SoWi)

14 Stiftungen, Vereine, Institute, Netzwerke

106 Initiativen, Gruppen, Zusammenschlüsse

357 Einzelpersonen

  • Mehmet Acikgöz
  • Tim Ackermann, M.A., Soziologe, Bildungsreferent, Bochum
  • Dr. des. Sina Arnold, Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM), Humboldt-Universität zu Berlin
  • Prof. Kai Arzheimer, Institut für Politikwissenschaft, Universität Mainz
  • Tom-Aaron Aschke, Berlin
  • Dr. des. Melanie Babenhauserheide, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Universität Bielefeld
  • Alejandro Baer, Stephen Feinstein Chair and director of the Center for Holocaust and Genocide Studies, Associate Professor, Department of Sociology, University of Minnesota
  • Michel Bakker, M.A.
  • Oswald Balandis, Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie, Ruhr-Universität Bochum
  • Dr. Stefan Bamberg
  • Katja Bär, M.A., Historikerin, Mannheim
  • Mag. Nicolas Bechter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien
  • Prof. Edward S. Beck, Retired Counselor and Psychologist Educator, Walden and Penn State Universities
  • Volker Beck, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
  • Ulrike Becker, M.A., Doktorandin, Universität Jena
  • Matthias J. Becker, Projektkoordinator AJC Berlin, Doktorand, Technische Universität Berlin, Journalist
  • Prof. Dorothea Becker, FAS, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
  • Rüdiger Bender, Vorsitzender Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz e.V., Zweiter Vorsitzender Martin – Niemöller- Stiftung e.V.
  • Dr. Swetlana Berger, Altstipendiatin der Hans-Böckler-Stiftung
  • Bengt Erik Bethmann, Doktorand, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Lukas Betzler, Mitautor „Antisemitismus im deutschen Mediendiskurs. Eine Analyse des Falls Jakob Augstein“
  • PD Dr. Heiko Beyer, Institut für Sozialwissenschaften, Heinrich Heine Universität Düsseldorf
  • Dr. Peter Birke, Soziologisches Forschungsinstitut, Universität Göttingen
  • Lisa Birkigt
  • Floris Biskamp, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel
  • Heiko Blomenkamp, Fachinformatiker, Kiek in – Soziale Dienste gGmbH Berlin
  • Alice Blum, Lehrbeauftragte, Soziale Arbeit und Gesundheit, Frankfurt University of Applied Sciences
  • Dr. Martin Blumentritt, Hamburg
  • Malte Böcker, M.A., Lehrer für Politikwissenschaften und Geschichte, Berlin
  • Prof. Dr. Matthias Bohlender, Lehrstuhl für politische Theorie, Universität Osnabrück
  • Itai Böing, Gesamtschullehrer i. R., Berlin
  • Yvonne Bollmann, Essayistin, Paris
  • Dipl.-Jur. Maxim Bönnemann, Humboldt Universität zu Berlin
  • Erik Borg, Politikwissenschaftler, Hannover
  • Jonas Brehm
  • Holger Breme, Alumnus der Universität Göttingen, ehemaliger Vorsitzender des AStA und Mitglied des Akademischen Senats (1978 / 1979)
  • Susanne Bressan, M.A.
  • Dr. Lars Breuer, Freie Universität Berlin
  • Frank Brückner
  • Prof. em. Micha Brumlik, Zentrum für jüdische Studien Berlin-Brandenburg
  • Dr. Markus Brunner, Sigmund-Freud-PrivatUniversität Wien
  • Sebastian Brux, Berlin
  • Ulrike Buchloh
  • Prof. Dr. Christoph Butterwegge, Institut für vergleichende Bildungsforschung und Sozialwissenschaften, Universität Köln
  • Dr. Alina Cała, Jewish Historical Institute, Warsaw, Poland
  • Maria José Casa-Nova, PhD, Assistant Professor, Coordinator of the Center of Education for Human Rights, University of Minho
  • David Cebulla, Hamburg
  • Tobias Cepok, Referent, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Hessen
  • Paul-Ernst Cohen, Ratsmitglied der „Susanna-Cohen-Stiftung“
  • Mag. Dr. Ruth Contreras, HRätin i. R.
  • Christian Cordts
  • PD Dr. Martin Cüppers, Historiker, Universität Stuttgart
  • Moritz Dappen, Göttingen
  • Fredrik Dehnerdt, Vorsitzender der GEW Hamburg
  • Mats Deland, Hugo Valentin Centre, Universität Uppsala
  • Dipl.-Pol. Stefan Denzler, Bamberg
  • Katharina Deppe
  • Dr. Stefan Dierbach, Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik (FSP 2) Hamburg
  • Markus Dierson
  • Jutta Ditfurth, Soziologin, Autorin, Stadtverordnete Frankfurt a.M.
  • Annika Dix
  • Jonas Dörge
  • Christoph Dorrance, FU Berlin
  • Dr. Regine Drewniak, Kriminologin, Göttingen
  • Dominik Drexel, Sprecher DIG Hochschulgruppe Augsburg
  • Marcel Duda, Sprecher der Grünen Jugend Niedersachsen
  • Dipl.-Pol. Simon Dudek, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Wirtschaftsgeographie, KU Eichstätt-Ingolstadt
  • Dr. Tobias Ebbrecht-Hartmann, DAAD Center for German Studies, The Hebrew University of Jerusalem
  • Julia Edthofer, Doktorandin, Universität Wien
  • Dipl.-Pol. Jeanette Ehrmann, Institut für Politikwissenschaft, JLU Gießen
  • PD Dr. Ingo Elbe, Institut für Philosophie, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
  • Susanne Elsner, Leibniz School of Education, Universität Hannover
  • Marcel Ernst, Kreisvorstand Grüne Göttingen
  • Eric Esser, IT-Fachkraft, Wissenschaftszentrum Berlin
  • Matthias Falter, Institut für Zeitgeschichte, Universität Wien
  • Kevin Culina und Jonas Fedders, Autoren des Buches „Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact“
  • Sigrid Feldbacher, Wien
  • Alex Feuerherdt, Publizist und Lektor, Köln
  • Dietmar Fiessel, Siegburg
  • Prof. emer. Robert Fine, University of Warwick
  • Peter Finkelgruen, Autor, Köln
  • Bastian Fischer, Wissenschaftlicher Mitarbeiter/ Projektmanager TINA, Universität Magdeburg
  • Mirus Fitzner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Theorie und Praxis der Kommunikation, Universität der Künste Berlin
  • Beate Flechtker, Berlin
  • Martina Fontana, Ärztin, Mannheim
  • Dr Bernhard Forchtner, University of Leicester
  • Lisa Fösken
  • Ole Frahm, Medienwissenschaftler, Frankfurt
  • Raoul Fraisse, Leipzig
  • Dipl.-Sozialwiss. Claudia Froböse, Hannover
  • Karen Frostig, Ph.D., Director, The Vienna Project
  • Dr. Thorsten Fuchshuber, Université libre de Bruxelles
  • Dr. Marcus Funck, Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin
  • Thomas Geisberger, Referent für Gesellschaft und politische Bildung (AStA Augsburg), Sprecher DIG Hochschulgruppe Augsburg
  • Helene Gerhards, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Manuel Glittenberg, Mitautor „Antisemitismus im deutschen Mediendiskurs. Eine Analyse des Falls Jakob Augstein“
  • Dr. theol. Monika Gödecke
  • Chad Alan Goldberg, Professor of Sociology, University of Wisconsin–Madison
  • Saskia Gränitz, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Soziologie LMU München
  • Nina Grassnick
  • Robin de Greef, Student an der Uni Göttingen
  • Dr. Stephan Grigat, Gastprofessor für Israel Studies am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien & am Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
  • Dr. Elvira Grözinger, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Universität Potsdam
  • Prof. Dr. Karl E. Grözinger, em., Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft, Universität Potsdam
  • Heimo Gruber, Bibliothekar i.R., Wien
  • Prof. Dr. Thomas Grumke, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW
  • Daniel Grunow, Berlin
  • Dr. Christian Gudehus, Centrum für sozial- und kulturwissenschaftliche Psychologie und historische Anthropologie, Ruhr-Universität Bochum
  • Felix Guillot, M.A., Politikwissenschaftler, RWTH Aachen
  • Gabi Gumbel, freie Lektorin, Mannheim
  • Christopher Güsgen, Oldenburg
  • Jannis Gustke, Mitglied der Landesleitung der Naturfreunde NRW
  • Werner Hager, M.A., Politikwissenschafter, Aachen
  • Dr. Hans-Joachim Hahn, Literatur- und Kulturwissenschaftler, Lehrbeauftragter, ETH Zürich
  • Isabelle Hannemann, Sozialpsychologin M.A.
  • Dipl.-Soz. Katharina Hanstein-Moldenhauer
  • Liam Harrold
  • Andrea Härtel, Dipl.-Pol., Doktorandin, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Monika Hasenbruch, Studentin, Leibniz Universität Hannover
  • Michael Heidemann, Oldenburg
  • Raphael Heinetsberger, M.A., Lehrbeauftragter, Programmbereich Politikwissenschaft, Universität Hamburg
  • Dr. Dietrich Heither, Sozialwissenschaftler, Lehrer & Schulbuchautor
  • Dr. Oliver Benjamin Hemmerle, Université Grenoble Alpes
  • Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)
  • Prof. Dr. Gudrun Hentges, Sozial- und Kulturwissenschaften, Hochschule Fulda
  • Nikolaus Herdieckerhoff, Musiker, Berlin
  • Martin Herrle
  • Dipl.-Soz. Wiss. Florian Hessel, Lehrstuhl für Sozialtheorie und Sozialpsychologie, Ruhr-Universität Bochum
  • Dr. Philip Hogh, Institut für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • India Elaine Holland-Garnett, M.Div., Pastor, Harrisburg Association, Harrisburg, USA
  • Dr. habil. Klaus Holz, Generalsekretär der Evangelische Akademien in Deutschland e.V.
  • Peter Hosse
  • Dipl. Päd. Stefan E. Hößl, Doktorand, Universität zu Köln
  • Michael Höttemann, Promovend an der Philipps-Universität Marburg
  • Dr. Sascha Howind, Hannover/Frankfurt am Main
  • Rüdiger G. Huthwelker-Missal
  • Dana Ionescu, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Marc Jacobsen, Doktorand, Universität Bonn
  • Judith S. Jacobson, DrPH, MBA, Department of Epidemiology, Columbia University
  • Dr. Tobias Jaecker, Kommunikationswissenschaftler und Journalist, Berlin
  • Dr. Martin Jander, Berlin
  • Sascha Jensen, Mitglied im BundessprecherInnenrat der Ökologischen Linken
  • Corinna Jentzsch, Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft
  • Dr. Günther Jikeli, Institute for the Study of Contemporary Antisemitism, Indiana University
  • Bodo Kahmann
  • Ansgar Karnatz, Student, Universität Leipzig
  • Sarah Kaschuba
  • Ramona Kaufmann, M.Ed., Universität Göttingen
  • Hermann Keune, Lehrer, Salzgitter
  • Martina Keune, Lehrerin, Salzgitter
  • Heinz-Peter Kiefer
  • Prof. Dr. Christine Kirchhoff, International Psychoanalytic University (IPU) Berlin
  • Andrea Kirchner, Hebräische Universität Jerusalem
  • Dr. Olaf Kistenmacher
  • Carina Klammer
  • Eva-Maria Klatt, OStRn i.R., Stellvertretende Vorsitzende der DIG Frankfurt
  • Steffen Klävers, Doktorand, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Inge Kleemann, Organisationsreferentin, GEW Bremen
  • Dr. des. Sarah Kleinmann, Berlin
  • Katharina Kling, Institut für Politikwissenschaften, Phillips-Universität Marburg
  • Egbert Klöckner, Lehrer und Schulbuchautor
  • Dr. Martin Kloke, Publizist und Bildungsmedienredakteur, Berlin
  • Hagen Knofe, Master of Science, PhD candidate Leipzig, MPI EVA
  • Dr. Holger Knothe, Institut für Soziologie, LMU München
  • Marius Knublauch, Student
  • Andreas Koch, Doktorand, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Kerstin Köditz, MdL (Die LINKE) Sachsen
  • Dr. des. Julia Koenig, Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Florian W. Kolb, Präsident des Studentischen Rats, Leibniz Universität Hannover
  • Marie Kollenrott, Kreisvorstandssprecherin Bündnis 90/DIE GRÜNEN Göttingen
  • Prof. Dr. phil. habil. Hans-Dieter König, Institut für Soziologe, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Barry A. Kosmin, Ph.D., Research Professor of Public Policy & Law, Director, Institute for the Study of Secularism in Society & Culture, Trinity College, Hartford
  • Dr. Joël Kotek, Université Libre de Bruxelles, Institut d’études politiques de Paris, Generalsekretär des Centre Européen d’Etudes sur la Shoah de l’Antisémitisme et du Génocide in Paris
  • Prof. Dr. Michaela Köttig, Soziale Arbeit und Gesundheit, Frankfurt University of Applied Sciences
  • Andrey Kozhushkov, M.Sc., Göttingen
  • Philipp Wilhelm Kranemann
  • Sandra Kreisler
  • Jochen Kreusch
  • Dr. Wolfgang Kreutzberger, Akad.Dir. i.R., Rechtsextremismusforscher
  • Dr. Gregor Kritidis, Hannover/Magdeburg
  • Prof. Dr. Wolfgang Krumbein, Institut für Regionalforschung, Universität Göttingen
  • Dr. Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler, Hamburg
  • Dr. Carolin Küppers, Wissenschaftliche Referentin, Referat Bildung und Antidiskriminierung, Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
  • Lena Friederike Langmack
  • Lisa Leichthammer, Berlin
  • Tobias Liersch, Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung, ver.di
  • Justus Linz
  • Nicolas Lippert, M.A. Wiss. Mitarbeiter Geschwister-Scholl-Instituts für Politikwissenschaft, LMU München
  • JProf. Dr. Anna Lipphardt, Research Group Cultures of Mobility in Europe (COME), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • Mino Lippmann
  • Dr. Andrea Livnat, Tel Aviv und München
  • Vertr.-Prof. Dr. Jan Lohl, Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Lea Lölhöffel, Register Charlottenburg-Wilmersdorf zur Erfassung rechter und diskriminierender Vorfälle
  • Dr. Manfred Lotze, Hamburg
  • Josephin Lublow
  • Dr. Victoria Lunzer-Talos, Mitarbeiterin i.R., Universität Wien
  • Prof. Dr. Joseph Maran, Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie, Universität Heidelberg
  • Holger Marcks, M.A., Goethe-Universität Frankfurt
  • Prof. Andrei S. Markovits, Department of Political Science, University of Michigan
  • Magdalena Marsovszky, Kulturwissenschaftlerin
  • Dr. Ulrike Marz, Institut für Soziologie und Demographie, Universität Rostock
  • Nils May, Heilpraktiker für Chinesische Medizin, MSc-Anwärter Advanced Oriental Medicine (Research and Practice)
  • Prof. Dr. Tilman Mayer, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie, Universität Bonn
  • Lukas Mengelkamp, Historiker, Bonn
  • Dr. Kristina Meyer, Wissenschaftliche Geschäftsführerin, Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • PD Dr. Thomas Meyer, Vertretungsprofessor, Maimonides Centre for Advanced Studies, Universität Hamburg
  • Dr. Anja Meyerrose, Zürich
  • Dominique Fabian Miething, M.Ed., Doktorand und Lehrbeauftragter, Freie Universität Berlin
  • Dr. Björn Milbradt, Universität Kassel
  • Andreas Mix, Research Associate, Institute for Political Science, Justus-Liebig University Gießen
  • Prof. Dr. Martin H. W. Möllers, Fachbereich Bundespolizei, HS Bund, Lübeck
  • Prof. Ewa Morawska, Professor of Sociology, University of Essex
  • Cas Mudde, Associate Professor, School of Public and International Affairs, University of Georgia
  • Mag. Eva Chava Mühlhofer-Gurion, Historikerin, Generalsekretärin des Clubs der Freunde Israels, Wien
  • Christoph Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Institut für Sonderpädagogik, Uni Hannover
  • Max Müller, Göttingen
  • Daniel Müller-Betke, Berlin
  • Geert Naber, Oldenburg
  • Dr. Dominik Nagl, Historisches Institut, Neuere und Neueste Geschichte, Universität Mannheim
  • Hon. Prof. Dr. Wolfgang Neugebauer, Universität Wien
  • Wolfgang Nossen, ehem. Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen
  • Karl-Georg Ohse
  • Claudia Oltmanns, Doktorandin, DFG-Graduiertenkolleg Selbst-Bildungen, Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg
  • Benjamin Ortmeyer, Leiter der Forschungsstelle NS-Pädagogik, Goethe-Universität Frankfurt a.M.
  • Undine Ott, M.A., Seminar für Arabistik/Islamwissenschaft, Universität Göttingen
  • Prof. Dr. Dr. Günther Pallaver, Institut für Politikwissenschaft, Uni Innsbruck
  • Dr. Grigori Pantijelew, Präsidium der Jüdischen Gemeinde Bremen
  • Prof. Anton Pelinka, Professor of Nationalism Studies and Political Science, Central European University, Budapest
  • Dr. Niels Penke, Germanistisches Seminar, Universität Siegen
  • Dr. Stefan Peters, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel
  • Dr. Hans-Christian Petersen, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Manuela Petzoldt, Religionshistorikerin, Berlin
  • Prof. Dr. phil. Armin Pfahl-Traughber, Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl, Herausgeber des Jahrbuchs für Extremismus- und Terrorismusforschung
  • Karl Pfeifer
  • DI Dagmar Pfeifer
  • Dr Georg Picot, Associate Professor, Department of Comparative Politics, University of Bergen
  • Aljoscha Pilger
  • Thomas Piwek, Student der Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Daniel Poensgen, Doktorand, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Prof. Dr. Rolf Pohl, Institut für Soziologie/Fach Sozialpsychologie, Leibniz Universität Hannover
  • Christoph Preuschoff, Mitglied im BundessprecherInnenrat der Ökologischen Linken
  • Jana Prochowski, Studentin, Universität Marburg
  • M.Sc. Laura Müller Psychologin,
  • Dr. Ljiljana Radonic, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften
  • Mag. Elke Rajal, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Insitut für Konfliktforschung Wien
  • Jan Rathje, Fachreferent Verschwörungsideologien, Amadeu Antonio Stiftung
  • Johannes-C. Reinhardt-Barske, pädagogischer Mitarbeiter, Osnabrück
  • Prof. Dr. Tilman Reitz, Institut für Soziologie. Universität Jena
  • Prof. Dr. Lars Rensmann, Professor of European Politics and Society, University of Groningen
  • Nikolaus Rentrop, M.A., Politikwissenschaftler, Heidelberg
  • Andreas Rentz, M. A., Doktorand, Historisches Seminar, Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Jan Riebe, Referent im Bereich Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und „Arbeit gegen Antisemitismus“, Amadeu Antonio Stiftung
  • Dr. Felix Riedel, Freischaffender Ethnologe
  • Dr. Karl Ernst Roehl, Angewandte Geowissenschaften, Technische Universität Darmstadt
  • Sandra Rokahr
  • Prof. Alvin H. Rosenfeld, Director, Institute for the Study of Contemporary Antisemitism, Indiana University
  • Prof. emer. Sidney Rosenfeld, Oberlin College
  • Prof. Dr. Gabriele Rosenthal, Methodenzentrum Sozialwissenschaften, Universität Göttingen
  • Dr. Daniel Ruprecht, Mathematiker, Leeds
  • Christopher Sand
  • Felix Sassmannshausen, Doktorand, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Tamara Schaaf
  • Dipl.-Soz.Wiss Jan Schedler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft
  • Gerhard Scheit, Wien
  • Verena Schickle, Soziologin M.A.
  • Dr. Antonia Schmid, Politikwissenschaftlerin und Antisemitismusforscherin
  • Thomas Schmid, Berlin
  • Thomas Schmidinger, Politikwissenschafter, Universität Wien
  • Felix Schmidtner, Universität Wien
  • Florian Schmitt, M.A., Politikwissenschaftler, Berlin
  • Dr. Stephany Schneider, Recklinghausen
  • Almut Schneider, Akademische Rätin a.Z. Institut für Ethnologie, WWU Münster
  • Prof. Dr. Wilfried Schnepp, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke
  • Dr. Sonja Schnitzler
  • Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Gründungsdirektor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien, Universität Potsdam
  • Baukelien Scholten-Schmidt
  • Anna-Sophie Schönfelder, M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin Politische Theorie, Universität Osnabrück
  • Dr. Eckart Schörle, Schwerin
  • Erik Schrader, Student, Fernuniversität Hagen, Mitglied des „Runden Tisches Ahrensburg für Zivilcourage und Menschenrechte, gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus“
  • Peter Schrader, Doktorand, Fachbereich Maschinenbau, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
  • Eduard Schreiber, Präsidium des Studierendenparlaments, Universität Hildesheim
  • Martin Schröder, M.A., Doktorand, Institut für Geschichte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
  • Dipl. Sozw. Nelly Caroline Schubert, Institut für Soziologie, Universität Göttingen
  • Johannes Schubert
  • Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Zentrum für Antisemitismusforschung, TU Berlin
  • Dipl.-Paed. Christoph Schulz, Institut für Pädagogik, Helmut Schmidt Universität Hamburg
  • Peter Schulz, M.A., Institut für Soziologie, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Momme Schwarz, Simon Dubnow Institut für jüdische Geschichte und Kultur, Leipzig
  • Dr. Christoph H. Schwarz, Research Fellow, Center For Near and Middle Eastern Studies (CNMS), Universität Marburg
  • Prof. Dr. Monika Schwarz-Friesel, TU Berlin
  • Dr. Kay Schweigmann-Greve, Hannover
  • Marc Schwietring, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Alissa Sebri, Leipzig
  • Jérôme Seeburger, Diplomsoziologe
  • Martin Sehmisch, Soziologe M.A., Leiter der Informationsstelle Antisemitismus Kassel
  • Thomas Seidl, Lehrbeauftragter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Dipl.-Soz. Karl Selent, Lehrbeauftragter, Universität Duisburg-Essen
  • Alexandra Senfft, Autorin
  • Dipl.-Soz. Florian Shorey
  • Andreas Siegert, studiert an der Universität Osnabrück
  • Matthias Spekker, M.A., wissenschaftlicher Mitarbeiter Politische Theorie, Universität Osnabrück
  • Dr. Saskia Stachowitsch, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien
  • Sven Stadtmann, M.Sc., PhD student, University of Otago, Dunedin / New Zealand Department of Conservation
  • Prof. emer. Dr.theol. Ekkehard W. Stegemann, Basel
  • Felix M. Steiner, Freier Journalist
  • Benjamin Steinitz, Projektkoordinator, Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin
  • Torben B.F. Stich, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Thomas Stieber
  • Hubert Stockhammer
  • Dr. Karin Stögner, Gastprofessorin für Kritische Gesellschaftstheorie, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Jakob Stürmann, Doktorand, Osteuropa-Institut, Freie Universität Berlin
  • PD Dr. Jan Süselbeck, PhD, DAAD Associate Professor, University of Calgary
  • Dirk Tegtmeyer, M.A., Institut für Politikwissenschaft, Universität Göttingen
  • Lucius Teidelbaum, freier Journalist
  • Michael Teuffer, Lehrer, Berufsbildende Schule, Frankenthal
  • Anja Thiele, M.A., Europäisches Kolleg Jena „Das 20. Jahrhundert und seine Repräsentationen“, Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Konstantin Thielecke
  • Prof. Dr. habil. Bassam Tibi, Universität Göttingen
  • Mark-Stefan Tietze, M.A., Autor, Frankfurt
  • Georg Tiroch, Referent für Gesellschaft und politische Bildung (AStA Augsburg), GEW Hochschulgruppe Augsburg
  • Matti Traußneck, Mag. Art. Politikwissenschaft, Philipps-Universität Marburg
  • Jürgen Trittin, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bündnis 90 / Die Grünen
  • Dipl.-Sozialwiss. Maria Tsenekidou, Hannover
  • Levin Ueckert
  • Dr. Susanne Urban, Historikerin
  • Lukas Uwira, wiss. Mitarbeiter, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur
  • Prof. Dr. Fabian Virchow, Hochschule Düsseldorf
  • Dr. Sebastian Voigt, Institut für Zeitgeschichte München
  • Dipl.-Soz. Linda Wagner
  • Margit Wagner, B.A.Hons., Göttingen
  • Dr. Harry Waibel
  • Stefan Walfort
  • Dr. Robert Weber, Fakultät für Geowissenschaften und Geographie, Universität Göttingen
  • PD Dr. Tobias Weger, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
  • Bernhard Weidinger, Rechtsextremismusforscher, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)
  • Ina Weigelt, Soziologin M.A., Doktorandin am Institut für Soziologie, Universität Leipzig
  • Dr. Susanne Wein, Historikerin, Berlin
  • Jan-Erik Wessel
  • Yvonne Weyrauch, Doktorandin, Arbeitsstelle Gender Studies, Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Lucas Wiesner, Göttingen
  • Barbara Wind, Director, Holocaust Council of Greater MetroWest
  • Dipl. Soz.-Wiss. Nele Winter
  • Dr. Sebastian Winter, Interdisziplinäres Zentrum für Geschlechterforschung, Universität Bielefeld
  • Kathrin Sophie Witter
  • Dr. Manfred Wittmeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter, ext., Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Goethe Universität Frankfurt/M
  • Em. Prof. Ruth Wodak, FAcSS, Distinguished Professor and Chair in Discourse Studies, Lancaster University / University Vienna
  • Christoph Wolf, Institut für Didaktik der Demokratie, Univeristät Hannover
  • Florian Wolff, Universität Oldenburg
  • Volkmar Wölk, Publizist
  • Dipl.-Päd. Rolf Woltersdorf
  • Mathias Wörsching, M.A., faschismustheorie.de
  • Michael Wuliger, M.A., langjähriger Kulturchef der „Jüdischen Allgemeinen“ (jetzt i.R.)
  • Joachim Wurst, Sozialwissenschaftler, Gießen
  • Adam Zabicki, Doktorand, Dept. of Psychology and Sport Science, Universität Gießen
  • Ingmar Zalewski, Potsdam
  • Daniel Zamojduk, Mainz
  • Andrea Zülke, Leipzig

Reaktionen

Es ist zutiefst empörend, dass diese Stelle gestrichen wird. Professor Salzborn ist einer der renommiertesten Wissenschaftler und Vertreter der Antisemitismusforschung.
Ulrike Buchloh

Ich beteilige mich hiermit ausdrücklich an der Unterschriftenaktion zum Erhalt der Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung an der Universität Göttingen. Gerade im Lichte des aktuellen gesellschaftlichen Klimas ist diese Thematik wichtiger denn je, es wird Unwissen als Wissen ausgegeben um Vorurteile zu schüren. Das Monster des Hasses ist nicht tot. Aufgabe muss es daher sein, die Strukturen dieser Stimmung auszuleuchten und seine (des Musters) Konsequenzen aufzuzeigen.
Dabei die Spezifika des Antisemitismus aufzuzeigen ist extrem wichtig. Forschung zu Rassismus und Judenfeindlichkeit ist unerlässlig um wirksame Strategien zu entwickeln, deren Ziel ein Klima der Wertschätzung und nicht des Hasses sein soll. Dafür ist das Gebot „Wehret den Anfängen“ und „Erinnert Euch“ unumstößliche Grundlage.
Christoph Dorrance, FU Berlin

It was shocking to learn this morning that Professor Samuel Salzborn’s employment contract at the University of Gottingen is not being extended. Letting him go is a disservice to his department, which had benefited from his highly regarded teaching and scholarship and needs him to continue his work, and an embarrassment to the University whose president has made this mistake. The decision to terminate his contract should be reversed and the contract extended as soon as possible.
Judith S. Jacobson, DrPH, MBA, Department of Epidemiology, Columbia University

Die Professur Salzborn muss unbedingt verlängert werden. Als Antisemitismus- und Extremismusforscher wäre der Weggang von Prof. Dr. Samuel Salzborn für die Uni Göttingen, die gesamte Stadt und für das Fachgebiet insgesamt ein unwiederbringlicher Verlust. Eine solche Planung ist schon deshalb grotesk falsch, weil in heutiger Zeit insbesondere das Problem der Fremdenfeindlichkeit (AfD, Pegida etc.) in Parteien, auf der Straße und in den Reihen der Sicherheitsbehörden wächst. Das scheint dem Präsidium der Göttinger Uni offensichtlich nicht aufgefallen zu sein.
Prof. Dr. Martin H. W. Möllers, Fachbereich Bundespolizei, HS Bund, Lübeck

I recently learned to my dismay that Professor Samuel Salzborn’s faculty position at the university in Goettingen may be terminated. Inasmuch as Professor Salzborn is one of the most productive scholars in Germany for the study of antisemitism, his departure would be a major loss to the field. I write in strong support of the petition that he be retained.
Prof. Alvin H. Rosenfeld, Director, Institute for the Study of Contemporary Antisemitism, Indiana University

Prof. Salzborn is one of few scholars who critically examines contemporary and new antisemitism, which is directed against Israel, and Islamist antisemitism. These forms of antisemitism are widespread and a huge problem for Western societies. As an Belgian I could easily testify! I learned that Prof. Salzborn planned a documentation center on right wing extremism and Islamism.
To scholarly examine these totalitarian movements with a focus on antisemitism is one of the most important challenges that political science is confronted with. I consider it therefore important, that his chair is retained. His work seems to me essential to understand contemporary forms of antisemitism.
Dr. Joël Kotek, Université Libre de Bruxelles, Institut d’études politiques de Paris, Generalsekretär des Centre Européen d’Etudes sur la Shoah de l’Antisémitisme et du Génocide in Paris

Prof. Salzborn ist einer meiner Lieblingsprofessoren, und dass sein Vertrag nicht verlängert wird ist absolut unverständlich.
Katharina Deppe, Germanistik / Politikwissenschaft (Bachelor)

Als ehemaliger langjähriger Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen von 1995 bis 2013 ist es mir völlig unverständlich, wie in heutiger Zeit des aufstrebenden Nationalismus diese bewährte und geachtete Lehrkraft entsorgt wird.
Wolfgang Nossen, ehem. Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen

(…) Für die rot-grüne Koalition ist die Einrichtung einer wissenschaftlichen Dokumentationsstelle ein Eckpfeiler bei der angestrebten Reform des Verfassungsschutzes. Damit sollen die Konsequenzen aus dem Versagen der Sicherheitsbehörden im Kontext des NSU gezogen und durch wissenschaftliche Aufarbeitung von demokratiefeindlichen Quellen und Materialien zukünftig Transparenz hergestellt werden. Professor Dr. Samuel Salzborn hat zur inhaltlichen und methodischen Arbeitsweise einer Dokumentationsstelle ein Konzept erstellt, das uns überzeugt hat. Seine Expertise und Fachkompetenz in diesem Forschungsfeld ist unbestritten und es wäre klug, diese für den Aufbau der Dokumentationsstelle zu nutzen. Eine Verlängerung seiner Professur für weitere fünf Jahre ist dafür Voraussetzung. (…)
Dr. Gabriele Andretta, Landtagsabgeordnete für Göttingen (SPD)

Samuel Salzborn, den ich seit Jahren von mehreren gemeinsamen Publikationsprojekten kenne, schätze ich als einen außerordentlich vielseitigen Kollegen, der in seiner Person die Fähigkeit zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit einem kritischen Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen verbindet. Nur wenn wir in Kooperation erforschen und kund tun, welche historischen Wurzeln die heute wieder stärker werdenden Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit haben, können wir dazu beitragen, dass Geschichte sich nicht wiederholt. Der Name Samuel Salzborns steht hierfür wie kaum ein zweiter. Es würde der Universität Göttingen gut anstehen, eine solche Persönlichkeit auch zukünftig zu ihrem Forschungsprofil zählen zu können.
Dr. Hans-Christian Petersen, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Es ist extrem ärgerlich, dass das bundesweit einmalige Projekt „wissenschaftliche Dokumentationsstelle“ von der Uni Göttingen in diesem Maß torpediert wird. 750.000 Euro sind im niedersächsischen Haushalt in 2016 dafür vorgesehen, durch das Verhalten des Präsidiums liegt das Vorhaben immer noch auf Eis. Das ist eine gesellschaftlich sehr relevante Entscheidung, die hoffentlich nicht leichtfertig getroffen wurde. Wir fordern die Verantwortlichen der Universität deshalb dazu auf, entweder triftige Gründe zu nennen oder die Entscheidung zeitnah zurückzunehmen. Je länger diese Geheimniskrämerei andauert, desto größer ist der Schaden für alle Beteiligten.
Grüne Jugend Göttingen

Eine Universität lebt von intellektuell originellen und authentischen Persönlichkeiten, die nicht mit dem Strom schwimmen, die ihre Studierenden zu begeistern vermögen und mit ihrem Engagement auch in die Öffentlichkeit hineinwirken. Als eine solche Persönlichkeit habe ich Samuel Salzborn kennengelernt und daher nun mit Bestürzung von der Entscheidung des Göttinger Hochschulpräsidiums erfahren, seinen Vertrag nicht über 2017 hinaus zu verlängern. Für eine Universität, die in der Tradition der „Göttinger Sieben“ steht ist das kein Ruhmesblatt. Ich würde mir daher sehr wünschen, dass die Universitätsleitung das einstimmige Votum des Fakultätsrats zur Weiterbeschäftigung von Samuel Salzborn respektiert und ihre Entscheidung noch einmal überdenkt. Wie schon Cicero vor über 2000 Jahren feststellte: „Errare humanum est, sed in errore perseverare diabolicum.“
PD Dr. Tobias Weger, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Ich unterstütze den Artikel von Raphael Gross sehr. Samuel Salzborn ist ein umfassend gelehrter (empirische wie theoretische, soziologisch-politologische wie kulturgeschichtliche Forschungen vereinender) Hochschullehrer und Autor, und er ist einer, der zugleich in keinem Elfenbeinturm vor sich selbstzufrieden hin und her denkt, sondern immer zugleich wichtige Impulse für analytische Diagnosen gesellschaftlicher Entwicklungen gibt. Einen hervorragenden Experten wie ihn findet man nicht so leicht.
Prof. emer. Dr. Ekkehard W. Stegemann, Basel

(…) Prof. Dr. Salzborn liefert mit seiner Antisemitismus- und Rechtsextremismusforschung einen wichtigen Beitrag, das Vergessen zu verhindern und den Anfängen neu-alter Menschenfeindlichkeit zu währen. Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus beginnen nicht erst mit gewalttätigen Angriffen auf Asylsuchende – diese sind das Ergebnis. Es beginnt viel früher – in den Köpfen der Menschen. Diese Mechanismen untersucht Professor Salzborn in seiner Forschung. In Zeiten des derzeitigen aufgeheizten und beinahe radikalisierten Klimas hätte die Streichung der Professur für Rechtsextremismusforschung die denkbar schlechteste Signalwirkung. (…)
Offener Brief, Jürgen Trittin, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bündnis 90 / Die Grünen

(…) Die Grüne Jugend Hessen betrachtet die Professur Salzborn und die geplante Dokumentationsstelle für Rechtsextremismus und Islamismus als dringend erforderlich und auch über die Landesgrenzen Niedersachsens hinaus als relevantes Thema. Die Grüne Jugend Hessen unterstützt deshalb (den) offenen Brief des Fachschaftsrats der Sozialwissenschaften der Universität Göttingen.
Grüne Jugend Hessen

Wozu solch präsidiale Entscheidungsfindung führen kann, lässt sich am Beispiel der Universität Göttingen beobachten. Eine Universität erklärt in Zeiten wachsender Wahlergebnisse der AfD, dass sie auf Forschung zu Rechtsradikalismus verzichten will und sieht trotz erheblicher antisemitischer Ressentiments inmitten der Gesellschaft offenbar keine Notwendigkeit für Antisemitismusforschung.
Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten in der GEW

Pressereaktionen

Open letter: Retain the chair of Professor Salzborn!

FSR urges to end the marginalization of the Social Sciences

To the Presidential Board of the Georg-August-Universität of Göttingen

The faculty board of the Faculty of Social Sciences on December 16, 2015 unanimously approved a contract extension to Prof. Dr. Samuel Salzborn. Now it became apparent that the Presidential Board does not follow this decision and thus will not extend Prof. Salzborn’s contract.

Prof. Dr. Salzborn is, in our view, the backbone of the bachelor degree program „Social sciences“. This program is the most successful degree program at the Faculty of Social Sciences and a unique, signature program offered by the Georg-August-University of Göttingen. If Dr. Salzborn’s contract is not to be extended, we foresee immense difficulties, not only for adequately covering his teaching load, but also for the future of the whole bachelor degree program. This would bear unfortunate consequences for the faculty itself and numerous employees involved in teaching. Furthermore, Prof. Salzborn is greatly popular among students. Introducing innovative teaching methods and experiments, he has been a great asset advancing the faculty’s quality of teaching.

Prof. Salzborn is one of the most distinguished antisemitism researchers in the German-speaking area. In this context and beyond, he is an outstanding scholar for the university’s Excellence Cluster „Doing and undoing Religion“. Considering the Presidential Board’s focus on continuously being nominated as a „university of excellence“ (granted by a Federal research program) the decision not to extend the contract is highly inconsistent, to say the least.

Prof. Salzborn is also a renowned expert on right-wing extremism, who has published many studies on the subject. In times of PEGIDA, arsoned refugee homes, the rise of the right wing populist party AfD, and nearly five years after the neo-Nazi terrorist group NSU was discovered (the scope and support networks of which are yet to be fully examined) the Presidential Board’s decision to not extend the contract also sends a dubious political signal. The faculty’s student representatives (FSR SoWi) strongly criticize abandoning research on right-wing extremism at the University of Göttingen – this is undoubtedly the outcome of this decision.

Since all the above arguments point to the need to extend Prof. Salzborn’s contract, we suspect a political motivation behind the Presidential Board’s decision. This decision is just the latest in a string of bad decisions at the expense of the Faculty of Social Sciences. Against the expressed wishes of the faculty board and its students, Junior Professor Mutz’s contract was not extended either, in addition to the continuous vacancy of the chair of Prof. Knöbl since his departure from the university. We are not willing to accept this systematic attack on the Faculty of Social Sciences anymore.

We are outraged by the Presidential Board’s decision and we demand that Prof. Salzborn’s contract will be extended, and to stop the continuous marginalization of our faculty and its programs.

FSR SoWi, 27th of April 2016

The letter can be co-signed by a short mail to kontakt@fsr-sowi.de