FSR SoWi ruft zur Kundgebung gegen die Nakba Ausstellung und zu Gedenkveranstaltungen zur Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus den arabischen Ländern am 30. November auf
Nach der großen öffentlichen Aufmerksamkeit konnte erreicht werden, dass die umstrittene „Nakba“-Ausstellung nicht in den Räumlichkeiten der Universität Göttingen gezeigt wird. Das Präsidium der Universität hat eine wissenschaftliche Begutachtung der Ausstellung in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse entscheiden, ob sie in Zukunft an der Universität gezeigt werden kann.
Fabienne Schaffrath, die Pressesprecherin des Fachschaftsrats SoWi: „Der FSR SoWi begrüßt, dass die Ausstellung zunächst abgesagt wurde. Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit konnten wir aufzeigen, dass die Ausstellung jeden wissenschaftlichen Anspruch vermissen lässt und eine mindestens tendenziöse Sicht auf die Geschichte des Nahen Ostens wirft. Deshalb fordern wir nach wie vor die dauerhafte Absage der Ausstellung. Eine Verschiebung auf das Sommersemester, nur um dem momentan herrschenden öffentlichen Druck zu entgehen, erscheint uns als überaus schlechte Lösung.“
Nun wird die Ausstellung in den privaten Räumlichkeiten der Galerie „Alte Feuerwache“ am 30. November eröffnet und die kommenden Wochen gezeigt. Der FSR SoWi findet die Tatsache, dass die Eröffnung gerade am Gedenktag der Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus den arabischen Ländern stattfindet, äußerst problematisch.
Fabienne Schaffrath dazu: „Deswegen werden wir an diesem Tag nicht nur eine Kundgebung vor der Galerie unterstützen, um der Geschichtsverfälschung der Ausstellung entgegen zu treten, sondern anschließend um 19 Uhr eine Veranstaltung zur Würdigung des Gedenktages in Kooperation mit der Botschaft des Staates Israel im ZHG 104 organisieren. Hierzu wird Gesandter-Botschaftsrat Rogel Rachman ein Grußwort halten. Zusätzlich zeigen wir den Film „The Silent Exodus“ von Pierre Rehov, der sich mit der Thematik der Vertreibung der Jüdinnen und Juden aus arabischen Ländern beschäftigt und von Dr. Kay Schweigmann-Greve von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Hannover begleitet wird.“
Diese Veranstaltung wird in Kooperation mit der Hochschulgruppe der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Göttingen und Association Progrès durchgeführt.
Fabienne Schaffrath abschließend: „Auch wenn ein Teil unserer Kritik anscheinend gehört wurde, bleibt die Veranstaltungsreihe ‚Naher Osten – Ferner Frieden?‘ insgesamt problematisch. Wie bereits in unserem offenen Brief (fsr-sowi.de/184) dargestellt, verfolgen auch viele der Vorträge und die Filme eine in ihrem Kern antiisraelische Stoßrichtung, die dazu beiträgt den jüdischen Staat zu delegitimieren und den antisemitischen Terror der Hamas als legitimen Widerstand zu verharmlosen. Deswegen laden wir dazu ein, sich umfassend zu informieren und zur Kundgebung und den anschließenden Veranstaltungen zu kommen.“
FSR SoWi, 28. November 2016